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BÜRGERENERGIE THÜRINGEN E.V.

Pressegespräch am 21.3.2014

OTZ und TA, 22.3.2014
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Erfurt. Der Verein "Bürger-Energie Thüringen" kritisiert die geplante Gesetzesreform. Zukunft wird in der Direktversorgung gesehen. "Energiewende retten - Sonne und Wind statt Fracking, Kohle und Atom" - unter diesem Motto finden am Samstag deutschlandweite Demonstrationen für einen raschen Wechsel hin zu erneuerbaren Energien statt. Das Thüringer Bürger-Energie-Bündnis beteiligt sich am Samstag ab 11 Uhr auf dem Erfurter Anger an den bundesweiten Demonstrationen. Dabei kritisieren die Akteure die geplante Neufassung des Gesetzes für Erneuerbare Energien, kurz EEG, durch die Bundesregierung. So würden die Bürger weitestgehend von der künftigen Entwicklung ausgeschlossen, obwohl derzeit etwa 47 Prozent aller Energiequellen in Besitz von Genossenschaften, kleineren Betrieben oder Landwirten stehen. Man befürchtet, dass künftige Projekte nur noch durch große Kapitalgeber zu finanzieren sind.
Für eine bürgernahe, dezentrale Energieerzeugung setzt sich der Verein "Bürger-Energie Thüringen" ein. Er fungiert seit vergangenem Jahr als Dachverband der Thüringer Bürger-Energiegenossenschaft und möchte zu einer besseren Vernetzung beitragen.

In einem offenen Brief an die Ministerpräsidenten der Länder fordert der Verein, gemeinsam mit anderen Aktivisten, die Energieversorgung durch Großanbieter zu verringern.
"Aus unserer Sicht liegt die Lösung in einer dezentralen Gewinnung der erneuerbaren Energien. Jedes Bundesland muss seine Stärken ausschöpfen können", erklärt Vorstandsmitglied Michael Welz. Dafür sei ein gemeinsames Engagement vor Ort wichtig.

Um die eigene Position zum Gesetz darzulegen, verfasste das "Bündnis Bürgerenergie", in dem auch die Thüringer Mitglied sind, ein Positionspapier. Das Bündnis gründete sich am 28. Januar dieses Jahres und ist seitdem in Berlin ansässig. In dem Papier wird die verbrauchernahe Energieerzeugung in den Mittelpunkt gestellt. Die Direktversorgung bildet nach eigenen Angaben die Grundlage für eine bedarfsgerechte Stromerzeugung. Darum fordern die Mitglieder eine Befreiung der Direktversorgung von der "EEG-Umlage", auch um unnötige Überschüsse zu vermeiden. Kritik äußern sie außerdem an der Deckelung der Off-Shore Wind- und Solaranlagen. "Dieser Beschluss würde den Ausbauprozess zum Erliegen bringen", ist sich Welz sicher.

"Thüringen zahlt derzeit mehr, als es aus dem EEG erhält", erläutert Christian Prechtl vom Thüringer Bürger-Energie Bündnis. "Wir sehen hierzulande noch einigen Nachholebedarf im Bereich der erneuerbaren Energien." Aus diesem Grund sei es fatal, die aktuell geplanten Projekte durch einen Gesetzesbeschluss zu begraben und Gelder in Millionenhöhe verstreichen zu lassen. Auch Mieter würden die Umlage zahlen und trotzdem nicht davon profitieren. "Daher räumen wir Bürgerinnen und Bürgern ein Mitspracherecht ein.

Anna Ullrich / 22.03.14 / TA